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Die Firma Feess in Kirchheim recycelt Bauschutt zu hochwertigem Beton

Die wichtigsten Baurohstoffe, ohne die kein Haus und keine Straße entstehen kann, sind Sand oder Kies. Schon jetzt herrscht in vielen Teilen der Erde Knappheit, und manche Staaten müssen diese Rohstoffe importieren. Der Sandabbau an Küsten und in Flussbetten führt vielerorts zu gravierenden Schädigungen der Ökosysteme. Zum Glück gibt es zwar in Deutschland noch reichhaltige Sand- und Kiesaufkommen. Doch Unternehmer Walter Feess aus Kirchheim unter Teck setzt dennoch auf Recycling: Er produziert aus Abrissmaterialien neue Baustoffe, um Abfall zu reduzieren und die natürlichen Ressourcen zu erhalten.

Sortenreine Werkstoffe bei 90 % Recycling-Quote
Die Herbert Feess GmbH mit rund 250 Mitarbeitern ist ursprünglich auf Aushub- und Abbrucharbeiten spezialisiert. Aber für Inhaber Walter Feess sind Abrissgebäude zugleich wertvolle Materiallager. In mehreren aufwendigen Spezialverfahren reinigt und zerlegt er den Bauschutt wieder in die Bestandteile Kiesel, Sand und sonstiges Material. Seine Nassklieranlage aus Irland, die mit 2,8 Millionen Litern Regenwasser versorgt wird, erzeugt Rohstoffe, die wieder genauso rein sind wie bei ihrer Gewinnung aus der Erde. Inzwischen erreicht Feess Recycling-Quoten von rund 90 % und kann ein umfangreiches Angebot an sortenreinem Sand, Schotter und Splitt in allen gängigen Körnungen vorweisen.

Für diesen Erfolg sind nicht nur die vielen individuell angefertigten oder umgebauten Maschinen verantwortlich, sondern auch langjährige Erfahrung auf dem Abbruchsektor. Denn nur bei sorgfältigen und vorausschauenden Abrissarbeiten bleiben die Rohstoffe in so gutem Zustand erhalten, dass sie fast vollständig wiederverwertet werden können. Das Recycling-Verfahren kann sich besonders auf regionaler Ebene auszahlen, denn wenn das Material direkt in der Gegend wieder verarbeitet wird, erübrigen sich Lagerflächen und lange Transporte.

Der deutsche Markt muss noch überzeugt werden
Obwohl der Unternehmer schon zahlreiche Umweltpreise gewonnen hat, ist er mit den Absatzmöglichkeiten seiner Recycling-Produkte am deutschen Markt noch nicht zufrieden. Lange Zeit gab es für Recycling-Beton noch keine DIN-Norm, weshalb Bauherren dem Material wenig Vertrauen entgegenbrachten. Noch heute werden bei vielen Ausschreibungen Recycling-Rohstoffe ausdrücklich ausgeschlossen, obwohl inzwischen DIN-Normen existieren und die Werkstoffe diese erfüllen. Deshalb veranstaltet Walter Feess regelmäßig Informationsveranstaltungen für Ingenieure, Architekten und Studenten, um nach und nach die gesamte Branche von den Vorteilen einer nachhaltigen Baustoffgewinnung zu überzeugen.